Die Kunst des Silberschmiedens

Die Kunst des Silberschmiedens hat bei Koch & Bergfeld eine lange Tradition. Seit dem Jahr 1829 - das Gründungsjahr der Manufaktur – fertigen die Bremer Silberschmiede ununterbrochen ihre handwerklich unübertroffenen Meisterstücke.

Im Kern hat sich die Herstellung von wertvollen Silberbestecken seit dieser Zeit wenig geändert. Dreh- und Angelpunkt jedes einzelnen Teils ist das handwerkliche Geschick, Sorgfalt und Geduld sowie die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter der Manufaktur. Schließlich werden in jeden silbernen Löffel 28 Arbeitsgänge, in jede Gabel sogar 32 Arbeitsgänge investiert. Bei Koch & Bergfeld, in dem allein schon architektonisch sehenswerten denkmalgeschützten Werks-Ensemble in der Bremer Neustadt, stehen neben modernen elektronisch gesteuerten Maschinen noch die klassischen Arbeitsbänke, an denen erfahrene Mitarbeiter in äußerster Konzentration jedem Besteckteil die Form und den Glanz geben, die die Meisterwerke von Koch & Bergfeld auszeichnen.

                                                            Modelle:



Spaten

Das Spatenmuster ist die Urform der klassischen Bestecke. Mit ihr beginnt auch die Geschichte der heute noch benutzten Besteckformen im 16. Jahrhundert. Nach wie vor ist es das meistverbreitete Modell in Sterlingsilber überhaupt. Viele Familien und Häuser besitzen dieses Modell seit Jahrhunderten. Denn es gibt kein Modell, daß größere, glattflächige blitzende Silberflächen bietet, als die Spatenform mit ihren breiten Griffenden. Diese sind ideal für Gravuren, Wappen, Logos und Monogramme.

„Spaten“ ist zeitloses Besteckdesign at it’s best - dem man sein Alter nicht ansieht: bestechende facettierte Flügel, die langen, geraden Zinken, eine schlanke Löffellaffe und das betont kantige Heft. Diese Form paßt zu allen weißen Porzellanen – selbst zu den modernsten Formen. „Spaten“ - von Koch & Bergfeld nahezu unverändert seit dem Gründungsjahr 1829. Ein Entwurf von Firmengründer Gottfried Koch.



Altfaden

Es ist eines der ganz bedeutenden Bestecke:
„Altfaden“ (auch „Augsburger Faden“) ist die Verkörperung des klassischen Bestecks. Die Form entstand im 17. Jahrhundert in Veränderung der „Spaten“-Form. Ihr Erkennungzeichen ist der umlaufende „Faden“ sowie das am Griffende eines jeden Teils ausgeformte „Herz“. Koch & Bergfeld fertigt diese Form seit der Firmengründung im Jahr 1829 unverändert. „Altfaden“ ist ein Entwurf von Gottfried Koch.


„Altfaden“ ist ein Klassiker. Die deutschen Adelshäuser verwenden dieses Besteck seit Jahrhunderten.
„Altfaden“ wird auch als „vornehmes Besteck“ beschrieben, da es bei vielen großen Anlässen, Empfängen, Staatsereignissen und zu den historisch wichtigen Ereignissen aufgedeckt wird. „Altfaden“ verleiht jeder Tafel einen eleganten und wertvollen Ausdruck und erzeugt von ganz allein eine Atmosphäre des Besonderen.

     

Barock

Das Barock-Besteck von Koch & Bergfeld verwirklicht Größe und Pathos, die für uns heute das Zeitalter des Barock von der Mitte des 17. bis hin zur Mitte des 18. Jahrhunderts ausmachen. Neben den phantastischen Bauwerken hat vor allem das Besteck seine Gültigkeit behalten.

Die Werkszeichner von Koch & Bergfeld – den damals sogenannten „Entwerfern“, also Vorgängern der „Designer“ – ist im Jahr 1916 das Besteck für uns heutige Menschen „neuentworfen“ worden. Es ist ihnen gelungen, den bisweilen überbordenden und auch unpraktischen Formen dieser Epoche zu entkommen und eine elegante neue Formensprache mit einem faszinierenden historischen floralen Dekor zu entwickeln.
So ist das Barock-Modell aus seiner Zeit – und gleichzeitig von heute. Das ist der Grund für die Beliebtheit unserer Barock-Kollektion.

      

Rokoko

Es waren die besonders kreativen Jahre von Koch & Bergfeld: Kurz vor der Jahrhundertwende
auf 1900 schuf das firmeneigene Entwurfsbüro unter seinem Leiter Heinrich von der Cammer viele Klassiker, die bis heute gefertigt werden. Dazu gehört eindeutig das Modell „Rokoko“ aus dem „Spitzenjahrgang“ 1893, in dem auch „Kreuzband“ und „Ballade“ ihren Erfolgsweg beschritten.


Die kleine Rokoko-typischen Muschel („Rocaille“) in Verbindung mit einem luftigen, floralen Dekor, das um stiltypische große spiegelnde Flächen gewunden wurde, erfordert höchstes handwerkliches Können und große Erfahrung des Silberschmieds. Das Besteck strahlt die Größe einer Zeit aus, die sich unter Friedrich dem Großen den schönen Künsten aber erstmals auch einer liberalen Aufklärung und der Wissenschaft zugewandt hatte.
Denken Sie nur an „Sans-Soucis“...
Nun, Sie können dieses Besteck aber auch einfach nur schön finden – und vor allem auch mit ihm essen!




Chippendale


Als der englische Möbeltischler Thomas Chippendale (1718-1779) mit dem Bau seiner eigenen Möbelentwürfe begann, konnte er nicht ahnen, daß sein Name einmal Stilepoche prägend sein würde – Chippendale als verschlankte, britische Form im Anschluß an den europäischen Spätbarock und Alternative
zum Rokoko.


Das Chippendale-Besteck von Koch & Bergfeld bezieht seinen einzigartigen Charakter aus einer genialen Synthese von europäischer Hochkultur (Barock) und asiatischen Einflüssen (schlichte Linien). In seiner Ausführung knüpft es besteck-stilgeschichtlich an Altfaden (umlaufender Faden) und Barock (Form) an. Dieses Besteck vereint in Perfektion elegante Ausstrahlung mit einer aufwendigen, zugleich zierlichen und anmutigen Linienführung. Der heutige Entwurf wurde im Jahr 1925 unter der Leitung von Gustav Elsaß entwickelt.


Ludwig XVI.

Er war der letzte große absolutistische Herrscher –und sein Ende war in seiner Dramatik angemessen:
Ludwig, der XVI. von Frankreich. Den fordernden Ansprüchen der herrschenden Klasse an ihre Künstler verdanken wir einige der schönsten Werke der Geschichte – im Louis-Seize-Stil...


Feinste und kunstvollste Verzierungen erheben das Modell „Ludwig XVI.“ in seinen besonderen Rang, den
die Liebhaber des aufwendig Gearbeiteten suchen. Ein Louis-Seize-Besteck wird heute nur von Koch & Bergfeld gefertigt. Mit seinem enormen Anspruch an den Silberschmied – resultierend aus den vielen Details - steht es ganz in der Tradition der Meisterwerke, für die die Silberwarenmanufaktur berühmt wurde. Die heutige Form erscheint unverändert seit dem Jahr 1912 bei Koch & Bergfeld.



Kreuzband

Eine neue Zeit bedurfte einer neuen Formensprache:
Nach französischer Revolution und napoleonischen Kriegen, mit dem Aufkommen der Nationalstaaten in Europa, entwickelten Architekten und Künstler für die neuen Mächtigen einen bürgerlich geprägten und zugleich repräsentativen Stil: Wir sprechen vom „Empire“. Und so kann man bei diesem Modell vom ersten „bürgerlichen“ Besteck sprechen.

Für den historisch gebildeten oder bewußten Menschen ist es auf jeden Fall ein Bekenntnis. Das bekannte Stilelement - die Schleife, das „überkreuzte“ Band der Revolutionäre von einst - ist auch Namensgeber für das historische Modell „Kreuzband“ von Koch & Bergfeld. Im Jahr 1893 wurde es entworfen vom Leiter des hauseigenen Entwurfbüros, Heinrich von der Cammer. Das vielleicht auf den ersten Blick schlichte Modell stellt höchste Ansprüche an die Handwerker, denn die kleinen Schleifen müssen sorgfältig und klar erkennbar aus dem Silber herausgearbeitet sein – das ist unser Anspruch.



Perl

Das klassische Perlen-Muster ist eines der ältesten
von Koch & Bergfeld: Die schlichte, elegante Form wird schon seit dem Jahr 1867 nahezu unverändert angefertigt. Dabei hat die Silberwarenmanufaktur kein Monopol auf diese Form.

Aber im Detail sind doch die Besonderheiten zu finden: Perlenschnüre auf Vorder- und Rückseite. Alle Perlen sind ausgeprägt bis zur Laffe, dem Vorderteil des Löffels – dadurch entsteht der schlanke Eindruck dieses Bestecks. Es dürfen keine Grate überstehen, alle Perlen müssen ertastbar sein – das ist der kleine große Unterschied des Perl-Bestecks von Koch & Bergfeld!



Neufaden

Das Modell „Neufaden“ ist eine gelungene
Adaption des historischen Klassikers „Altfaden“ oder „Augsburger Faden“. Getragen von Überlegungen für die modern eingerichtete, elegante Wohnung, hat sich dieser Entwurf in den vergangenen Jahrzehnten selbst zum Klassiker entwickelt. Denn er stammt auch schon aus dem Jahr 1915 und trägt die Handschrift des Entwerfers
Gustav Elsaß.


Der „Neufaden“ von Koch & Bergfeld zeichnet sich durch seine filigrane Form sowie seinen großen, glänzenden „Spiegel“ aus. Das Modell paßt sich an Gläser und Porzellan vieler Stilrichtungen an - und verliert doch nie die eigene Aussage. Aufgrund seiner Vielseitigkeit trägt es regelmäßig sogar den deutschen Bundesadler und andere
prominente Gravuren...



Bremer Lilie

Die „Bremer Lilie“ ist eine Spezialität von
Koch & Bergfeld. Ihren Namen verdankt sie den Kunsthistorikern, die sie als „die“ Lilien-Form aus Bremen schlechthin beschrieben haben.

Der berühmte Entwerfer Hugo Leven – Leiter der Staatlichen Zeichenakademie Hanau - schuf für Koch & Bergfeld zur Jahrhundertwende auf 1900 ein Besteck im „neuen“ Stil. Levens Besteck zeigt Jugendstil in Reinform: Das schlanke Liliendekor auf Vorder- und Rückseite demonstriert die hohe Kunst der präzisen Werkzeuge von Koch & Bergfeld. Alle Ornamentlinien sind plastisch vorhanden und ertastbar. Die vom Stahlgraveur mit der freien Hand ins Werkzeug gearbeiteten seitlichen Pflanzenstiele, die sich wieder zur Blütenform zusammenschließen, geben diesem Besteck seinen unverwechselbaren und zeitlos schönen Charakter
– eine florale Freude für jeden Tag.

     

Belle Epoque

Wenn man seinen Erfolg betrachtet, dann
muß es wohl das schönste Besteck sein, das aus der
Zeit des Art déco den Weg in die Zukunft angetreten hat...


Dem Zeichenstift von Gustav Elsaß entstammt das Meisterwerk „Belle Epoque“. Es erschien im Jahr 1930 zum ersten Mal – und ist heute das bevorzugte Besteck der Deutschen Botschaften. Elsaß arbeitete von 1909 bis 1945 in der Silberwarenmanufaktur Koch & Bergfeld als Leiter des Entwurfbüros. Lange Reisen und Recherchen – vor allen auch in Skandinavien – sind seinem Entwurf vorausgegangen. Aufgabenstellung war die Entwicklung eines Modells, das die Erfolge des klassischen „Spaten“ einholen sollte – eine Aufgabe, die erfüllt wurde...

Elsaß hat „seinem“ Besteck eine wundervolle Geradlinigkeit gegeben, die im Zusammenspiel mit manschettenförmigen Griffansätzen und abgestuften Griffenden Art-déco-typisch ist. Die polierte Ausführung in Sterlingsilber betont Feingliedrigkeit und Eleganz dieses Bestecks, das jeden gedeckten Tisch aufwertet und die Benutzer mit seinem handschmeichlerischen Glanz verzaubert.